Dürrestress-Berechnungen von TreeNet (alle 10 Min.). Bei Werten über 2 leidet der Baum.
Im Park der Villa dei Cedri stehen drei alte Rotbuchen. Gepflanzt wurden sie noch vor dem Bau des Gotthard-Eisenbahntunnels. Wie alle Buchen leiden sie unter der zunehmenden Hitze und Trockenheit. Im Gegensatz zu anderen Baumarten, können Rotbuchen nicht gut auf Wassermangel reagieren und gelten deshalb als Draufgängerinnen. Sie wachsen bis das ganze System kollabiert. Schon im Spätsommer lassen sich dann Verfärbungen in der Blattkrone beobachten. Aus diesem Grund wird die Rotbuche aus trockenen Lagen der Schweiz, insbesondere dem Tessin, verschwinden. Kein Wunder also, dass sie mit der Reaktion der Menschen auf den Klimawandel nicht zufrieden sind.
Es gibt Instrumente, wie beispielsweise das Dendrometer, mit welchen Veränderungen des Stammradius im Mikrometerbereich gemessen werden können. Wissenschaftlich werden sie eingesetzt, um das Wohlbefinden von Bäumen zu beobachten. Bäume wachsen fast ausschliesslich nachts. Wenn sie nicht wachsen können, ist dies ein Zeichen für Trockenstress. Das Forschungsnetzwerk TreeNet beobachtet seit 2011 über 700 Bäume an mehr als 60 Standorten in der Schweiz. Einer davon ist nun die grosse Rotbuche im Park der Villa dei Cedri, welche in Zusammenarbeit mit Roman Zweifel von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft vermessen wird. Normalerweise wird der Dürrestress einmal pro Tag ermittelt. Für dieses Projekt wird für jede Messung, also alle 10 Minuten, eine Berechnung durchgeführt.
Gemeinsam mit der Autorin Monica Cantieni geben Hemauer/Keller den Buchen eine Stimme. In fünf Eskalationsstufen äussert sich die mächtig Rotbuche im Museumspark entsprechend dem gemessenen Dürrestress. Die 25 Texte werden vom Schauspieler Roberto Regazzoni interpretiert.
6.4.2025 — 6.4.2026
Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, 6500 Bellinzona
Schweiz